Industriesektor
Dekarbonisierung der Industrie
Konzept
Möglichkeiten und Grenzen zur Dekarbonisierung der Industrie
Der Industriesektor ist global für rund ca. 29% der Treibhausgasemissionen verantwortlich. Ein großer Anteil entsteht bei der Erzeugung industrieller Prozesswärme z.B. für die Stahlindustrie, die Chemieindustrie, die Glasindustrie, aber auch die Papier- und Textilindustrie. Schätzungen zufolge ist allein die weltweite Zementproduktion ist für 3% des globalen CO₂-Ausstoßes verantwortlich.
Die Maßnahmen zur Reduzierung des CO₂-Ausstoßes in der Industrie sind vielschichtig. Auszugsweise hier einige Ansatzpunkte:
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Vor allen anderen Maßnahmen gilt für die Industrie das Gebot des Energiesparens. Durch den Einsatz verfügbarer Technologien wie einer verbesserten Isolierung, Einsatz von Wärmerückgewinnungssystemen, Umstellung auf energieeffizientere Elektromotoren uvm. kann der Energieverbrauch um bis zu 20% reduziert werden.
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Ein weiteres Potential ergibt sich durch Prozessoptimierungsmaßnahmen industrieller Prozesse. Oft können durch die Optimierung der Betriebsparameter von Maschinen und Anlagen weitere Produktivitäts- und Energiesparpotentiale von bis zu 20% erreicht werden.
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Für die Erzeugung grüner Prozesswärme unter 150°C können - Stand heute - effiziente strombetriebene Hochtemperaturwärmepumpen zum Einsatz kommen. Für Prozesstemperaturen oberhalb von 150°C existieren derzeit noch keine energieeffizienten Technologien für die Erzeugung strombetriebener Prozesswärme. In diesem Bereich müssen die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten intensiviert werden!
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Trotz aller Bemühungen wird es im industriellen Sektor weiterhin Prozesse geben, die ohne fossile Energieträger nicht auskommen werden. Angesichts unserer Argumentation, dass es nicht notwendig ist auf absolut Null CO₂ reduzieren zu müssen (natürliche CO₂-Senken), sollte dies auch möglich sein.