Ausbau der natürlichen CO₂-Senken

Image

Natürliche CO-Senken

Konzept

Relevanz der natürlichen CO₂‑Senken

Die Natur hilft uns bei der Bewältigung des Klimawandels, da die natürlichen CO₂-Senken in Form der Landpflanzen und Ozeane schon seit mehreren Jahrhunderten die Hälfte der anthropogenen CO₂-Emissionen aufnimmt und dauerhaft speichert. 

Ungefähr die Hälfte des heute vom Menschen emittierten CO₂ wird von den natürlichen Senken aufgenommen und dauerhaft gespeichert. Die Landpflanzen nehmen ca. 25% des anthropogen emittierten CO₂ auf und wandeln dies in Biomasse bzw. Kohlenstoff um. Die Ozeane nehmen weitere 25% des CO₂ auf.

Wenn der derzeitige anthropogene CO₂-Ausstoß von 40 Gt p.a. nur auf die Hälfte d.h. 20 Gt reduziert würde, so sorgen die natürlichen CO₂-Senken dafür, dass die CO₂-Konzentration in der Atmosphäre nicht weiter ansteigt. Ab diesem Zeitpunkt ist nach unserem Verständnis Netto-Null CO₂ erreicht, da das Potential der Natur und die Emissionen der Menschheit dann im Gleichgewicht ständen!

Diesen Zustand beschreibt auch das Pariser Klimaabkommen von 2015: „Um dieses Ziel zu erreichen, dürfen in der zweiten Hälfte dieses Jahrhunderts nicht mehr klimaschädliche Gase ausgestoßen werden, als der Atmosphäre durch sogenannte Kohlenstoffsenken, also etwa Wälder, entzogen werden.“ (Quelle: BMZ: https://www.bmz.de/de/service/lexikon/klimaabkommen-von-paris-14602)

Bliebe der anthropogene CO₂-Ausstoß bei konstant 20 Gt p.a., so würden die natürlichen Senken ihr Potential über einen längeren Zeitpunkt behalten und wahrscheinlich weiteres CO₂ aus der Atmosphäre entfernen.
Zu einem späteren Zeitpunkt würde sich in der Atmosphäre ein neues Gleichgewicht einstellen. Je nachdem wie schnell es der Menschheit gelingt die CO₂-Reduktion zu reduzieren, wird diese neue Gleichgewichts-konzentration zwischen 470 und 500 ppm liegen. Eine Wiederaufforstung der Wälder und eine Düngung der Ozeane könnte dabei helfen die Aufnahmefähigkeit der natürlichen Senken zu vergrößern und die Gleichgewichtskonzentration weiter abzusenken.

Aus diesen Zusammenhängen leitet 4Pi-Solutions folgende Schlussfolgerungen ab:

    1. Die Natur ist die global wirkungsvollste und gleichzeitig preiswerteste Negativ-Emissions-Technologie (NET) für den Abbau des CO₂ aus der Atmosphäre. Deshalb sollte die Bewahrung und der Rückbau unserer Natur die oberste Priorität in allen globalen Bemühungen zum Klimaschutz einnehmen!

    2. Nach einer Studie der ETH-Zürich wäre weltweit eine Fläche von 900 Mio. ha vorhanden, die für Wiederbewaldung und Aufforstung geeignet wäre. Ein typischer Mischwald speichert pro Jahr und ha 10t CO₂. Der globale CO₂-Ausstoß liegt aktuell bei 40 Gt. Theoretisch könnten wir daher der Atmosphäre durch Wiederauf­forstung bis zu 9 Gt CO₂ pro Jahr entziehen. Diese Zahlen ver­deutlichen die Priorität, die wir der globalen Wiederauf­forstung und dem Schutz der bestehenden Biosphäre einräumen müssen!

    3. Das CO₂-Speicherpotential der Landpflanzen kann durch einen verstärkten Anbau schnell wachsender und klimaresistentere Landpflanzen wie Douglasie, Paulownia, Bambus, Miscanthus erheblich gesteigert werden. Im Vergleich zum Durchschnittswert von ca. 10 Gt/ha pro Jahr können diese Pflanzen 200-400% mehr CO₂ aus der Atmosphäre extrahieren und in Kohlenstoff umwandeln. Von besonderer Bedeutung ist die stoffliche Nutzung und langfristige Verwendung dieser schnell nachwachsenden Rohstoffe, z.B. als Baustoffe.

    4. Auch das Speicherpotential der Ozeane kann durch Ozeandüngung oder Marine Farming zusätzlich gesteigert werden.

    5. Bei einer zügigen Implementierung der zuvor genannten Maßnahmen können mehrere Milliarden t CO₂ pro Jahr durch natürliche NET aus der Atmosphäre entzogen werden.

    6. Wenn die CO₂-Konzentration trotz aller Bemühungen über 500 ppm ansteigt, so wird parallel auch die Senkenleistung pro­portional weiter ansteigen! Dieser Umstand beschleunigt die natürliche Entfernung von CO₂ aus der Atmosphäre für den Fall, dass es der Menschheit erst verspätet gelingt die CO₂-Emissionen signifikant zu reduzieren.